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Reisebericht Nepal Trekking

Nepal - Ein fantastisches Land und eine tolle Reise :)

Nepal hat für mich all meine Erwartungen übertroffen. Die beeindruckende Landschaft, die netten und hilfsbereiten Menschen, die Ausblicke auf die 8000er Gipfel und eine ganz spezielle Energie die für mich dort vorhanden war. Eigentlich wollten wir nur zum Trekking an die Annapurna. Geworden ist es eine Reise voller Abenteuer, spannender Busfahrten, beeindruckenden Sonnenaufgängen, unglaublich netten Menschen und wie so oft auf Reisen, eine Umplanung die uns zwar nicht ins Annapurna Base Camp, dafür aber aufs wenig begangene Mardi Himal High Camp führte, von wo wir einen unglaublich schönen Sonnenaufgang mit Blick auf die Annapurna und den Machapuchre erleben durften. Aber der Reihe nach :)

Ankommen in Kathmandu

Die Ankunft in Kathmandu ist alleine schon ein Abenteuer. Die Visa Beantragung geht rasch vonstatten und dann empfängt uns schon Ngima, unser nepalesischer Partner und bringt uns in Hotel Utse im Zentrum Kathmandus. Die Fahrt ist doch etwas spannend. Tausende Menschen, Autos, LKWs, Busse und dazwischen haben immer noch 4 Motorräder, 3 Kühe und 2 Rhiksas Platz ;) Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Gehupe und merkt, dass trotz des Chaos alles seinen Lauf hat und funktioniert :) Trotzdem sind wir froh, als wir im Hotel ankommen.

Das Hotel Utse ist eine kleine Oase mitten in Kathmandu. Der gemütliche Lobby Bereich lädt zum Verweilen ein. Das Highlight ist aber die wunderschöne Dachterrasse über den Dächern Kathmandus. Hier lässt sich das Frühstück, am Nachmittag ein gutes Buch und am Abend ein Glas Bier genießen. Selbst Peter Habeler – mit Reinhold Messner der ersten Mensch der den Mount Everest ohne Sauerstoff bestiegen hat – ist hier Stammgast :)
Im Umkreis von 10 Gehminuten bekommt man alles was man noch an letzten Erledigungen in Kathmandu kaufen muss.

Sightseeing in Kathmandu

Den nächsten Tag verbringen wir mit etwas Sightseeing. Ngima bringt uns hinauf ins Kopan Kloster. Ngimas Bruder lebt hier und Ngima führt uns durch das spannende Klosterareal. Hierher verirren sich nur sehr wenige Touristen. Anschließend geht es zur größten Stupa Nepals. Die buddhistischen Tempel sind beeindruckende Bauwerke. Bunt bemalt und mit Gebetsfahnen geschmückt und von den Gläubigen umrundet. Auch wir gehen, natürlich IM Uhrzeigersinn wie uns Ngima gleich erklärt, rund um den Tempel und bestaunen den Trubel an diesem heiligen Ort.


Auf zum Trekking

Am dritten Tag starten wir nun auf unsere heiß ersehnte Trekkingtour. Zunächst geht es noch auf einer spannenden Busfahrt in 6 Stunden nach Pokhara. Einer schönen Stadt direkt an einem See. Hier verbringen wir nur eine Nacht und am nächsten Tag geht es dann lost. Eine kurze Fahrt bringt uns zum Ausgangspunkt unserer Tour. Der Weg führt gemütlich etwas auf und ab zunächst durch ein Dorf und dann immer weiter ab der Zivilisation entlang eines Baches durch den Regenwald. Immer wieder kommen wir durch kleinere Dörfer und steigen über Terrassen Landschaften höher. Unsere erste Lodge entpuppt sich als kleines Gartenparadies. Im Innenhof sitzen wir gemütlich bei Tee und Keksen in der Sonne, lassen den ersten Tag Revue passieren und freuen uns aufs Abendessen :)


Erster Blick zur Annapurna

Der nächste Tag beginnt gleich mit einem Anstieg über einige Stufen. Schritt für Schritt steigen wir höher und schon bald öffnet sich seitlich ein Tal und wir erblicken zum ersten Mal die Gipfel der Annapurna. Wir blicken über 5.000 Höhenmeter hinauf auf den Gipfel der Annapurna Süd. Ein beeindruckender Moment. Nach kurzer Rast wandern wir weiter und erreichen gegen Mittag eine schöne Lodge in der wir uns zum Essen niederlassen. Am Nachmittag führt uns der Weg wieder hinein in einen schönen, spannenden Regenwald. Überall wächst Moos auf den Bäumen, die Rhododendron stehen in voller Blüte und zahlreiche Vogelstimmen begleiten unsere Schritte. Auch heute entpuppt sich unsere Übernachtungs-Lodge wieder als tolle Unterkunft mit warmer Dusche, leckerem Essen und einem gemütlichen Platz am Kamin :) Doch wir gehen schon bald ins Bett, denn morgen steht uns ein früher Start zum Sonnenaufgang bevor.


Fantastischer Sonnenaufgang am Poon Hill auf 3.193 m

Um 5:00 Uhr geht der Wecker und mit verschlafenen Gesichtern starten wir den halbstündigen Aufstieg auf den Poon Hill. Und kurz nachdem wir die 3.000er Grenze überschreiten lichtet sich der Nebel und wir stehen mit staundenden, offenen Mündern vor einem unglaublichen Himalaya Panorama. Daulaghiri (8.167 m), Annapurna (8.091 m), Annapurna Süd (7.219 m), Machapuchre (6.993 m) und zahlreiche weitere Gipfel präsentieren sich uns. Wir genießen diesen beeindruckenden Ausblick und machen zahlreiche Fotos. "So oft steht man nicht an einem 8.000er - aber wenn, dann natürlich mit dir Lukas :)" (Danke Ulf für diesen unglaublich netten Satz, der mich die ganze Nepal Reise begleitet hat und mich auch heute noch, beim Schreiben dieser Zeilen, zum Lächeln bringt :) )
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg. Zunächst liegt nochmal ein Anstieg vor uns. Der wird jedoch immer wieder durch tolle Ausblicke auf die umliegenden Gipfel aufgelockert :) Der Weg führt weiter durch einen tollen Bambuswald. Hier liegt noch etwas Schnee und es präsentiert sich uns eine schöne Märchenlandschaft. Dann steigen wir immer weiter hinab in den Regenwald. Durch eine beeindrucke Schlucht führt uns der Weg, bis wir nach einem langen Tag in unserer Lodge ankommen. Kaum sind wir in der Lodge, beginnt es zu regnen - wieder mal Glück gehabt :)


Tomorrow is flat - only little bit up, little bit down

Der nächste Tag beginnt mit wolkenlosem Himmel und einem tollen Sonnenaufgang den wir von der schönen Lodge Terrasse genießen. Laut Ngima haben wir heute einen Erholungstag. Wir müssen nur zunächst etwas hinunter, dann 10 Minuten bergauf und dann geht es ein bißchen Auf und Ab. Tja, ein bißchen Auf und Ab ergibt in Summe einen flachen Weg, oder ;) Ganz so ein Ruhetag war es dann doch nicht, aber wir hatten wieder einen tollen Weg durch abgelegene Dörfer, schöne Terrassen und am Ende der Strecke wieder eine schöne Lodge mit Blick auf die 8.000er. Theoretisch, denn als wir am frühen Nachmittag dort ankommen sind die Wolken zugezogen und es dauert nicht lange bis es anfängt zu regnen. Wir machen es uns daher in der Lodge gemütlich und sitzen bei Tee, Keksen, Büchern und UNO Spielen zusammen. Und wie so oft auf unserer Reise begrüßt uns der nächste Tag bei wolkenlosem Himmel und die 8.000er Gipfel präsentieren sich in den ersten Strahlen der Morgensonne. Jedes Mal wieder ein beeindruckendes Schauspiel.


Annapurna Base Camp zu gefährlich :o( ... und was jetzt??

Die Informationen, welche wir schon in den letzten Tagen erhalten haben, waren nicht gerade ermutigend... Der Weg ins Annapurna Base Camp war die letzten Tag noch gesperrt und die Lawinengefahr war durch den späten Schneefall dieses Jahr noch sehr hoch. Da beim Zustieg zum Base Camp der Weg unter steilen Hängen verläuft, habe ich mit schwerem Herzen entschieden, dass wir kein Risiko eingehen werden und nicht zum Annapurna Base Camp aufsteigen. Neben der Lawinengefahr war auch der Wetterbericht für die nächsten Tage nicht gerade gut und es hätte die Gefahr bestanden, dass wir selbst wenn wir gut ins Base Camp kommen, aufgrund des angesagten Schneefalls nicht mehr zurück kommen. Das waren dann doch zu viele Unsicherheiten. Aber was machen wir als Alternative? Nach intensivem Kartenstudium konnten wir eine tolle Alternativroute ausarbeiten. Unser neues Ziel war nun das Mardi Himal High Camp auf 3.500 m. Das Camp liegt auf einem Bergrücken gegenüber des Annapurna Base Camps und bietet tolle Ausblicke auf die gesamte Annapurna Bergkette. Und so machen wir uns auf den Weg nach Landruk, von wo wir dann in 2 Tagen aufs High Camp aufsteigen.


Mardi Himal High Camp

Wir steigen über einige Treppen und durch wunderschönen Wald hinauf in Richtung 3.000er Grenze. Immer wieder präsentiert sich die Annapurna-Bergkette und der Machapuchre eindrucksvoll vor uns. Nach einer Nacht im etwas rustikalen Low Camp nehmen wir die Etappe zum Mardi Himal High Camp in Angriff. Wir lassen die Waldgrenze hinter uns zurück und tauchen ein in die faszinierende Bergwelt des Himalayas. Noch ist der Himmel wolkenverhangen und wir können nur erahnen was uns bei hoffentlich schönen Wetter am nächsten Tag für ein Panorama erwartet. Nach einer köstlichen Knoblauchsuppe und Curry verbringen wir den Abend mit einer Runde UNO bevor wir uns langsam in unsere Zimmer zurück ziehen. Am nächsten Tag heißt es zum Sonnenaufgang aufstehen. Die ganze Nacht hoffe ich, dass wir mit klarem Wetter belohnt werden und als um halb 6 der Wecker klingelt blicke ich zum Fenster hinaus und sehe, dass der Himmel klar ist. Mit großer Vorfreude wecke ich die anderen und wir stapfen nur wenige Meter vom Camp entfernt hinauf auf einen Hügel. Hier stehen wir fasziniert im Anblick der Annapurna. Die ersten Sonnenstrahlen bringen den 8.000er Gipfel zum glühen und nach und nach erleuchten auch die "niedrigeren" Berge (auch 6.000er und 7.000er :) ) im Morgenlicht. Tief beeindruckt von diesem wunderschönen Schauspiel genießen wir das Panorama, machen Fotos und freuen uns, dass wir so viele tolle Momenten auf dieser Reise genießen dürfen. Nach einem herzhaften Frühstück machen wir uns auf den Rückweg in Richtung Pokhara. Zunächst übernachten wir noch eine Nacht im schönen Forest Camp bevor wir über zahlreiche Stiegen die letzte Etappe in Angriff nehmen.

Glücklich, zufrieden und voller wunderschöner Eindrücke kommen wir nach Pokhara zurück und genießen 2 Tage Erholung in dieser gemütlichen Stadt. Zum Abschluss geht es noch zurück nach Kathmandu und von hier löst sich unsere Truppe langsam auf. Einer nach dem anderen muss zum Flughafen und macht sich auf den Weg zurück nachhause. Alle mit vielen, vielen spannenden Eindrücken, tollen Momenten, wunderschönen Bildern im Herzen und mit dem Plan im Kopf, bald wieder nach Nepal zu kommen. Denn wie sagen die Sherpa: "Einmal Nepal ist nicht genug" :)
Wir kommen wieder :) - An dieser Stelle auch noch ein riesen Dankeschön an Philip von Projekt Murmeltier, der unserer Reise perfekt organisiert hat!
Mehr Fotos von unserer Nepal Reise gibt es unter: Nepal Foto Galerie



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